Zahnimplantate

All-on-4 / All-on-6 Leitfaden: Feste Zähne an einem Tag mit innovativen Implantaten

Zahnverlust kann sowohl die Gesundheit als auch die Ästhetik erheblich beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Ein zahnloser Mund führt nicht nur zu Schwierigkeiten beim Kauen, sondern kann auch Sprachprobleme, Verdauungsstörungen und mangelndes Selbstbewusstsein verursachen. Traditionelle Implantatbehandlungen bieten eine dauerhafte Lösung, sind jedoch nicht für jeden Patienten geeignet, da sie eine größere Anzahl von Implantaten erfordern, lange Heilungszeiten haben und in manchen Fällen einen Knochenaufbau notwendig machen.

Genau an diesem Punkt kommen die modernen Implantatsysteme All-on-4 und All-on-6 ins Spiel. Mit diesen Methoden können zahnlose Patienten bereits an einem Tag feste Zähne erhalten.

Was ist All-on-4 und All-on-6?

All-on-4 und All-on-6 Systeme werden nach der Anzahl der verwendeten Implantate benannt.

Bei dieser Methode werden 4 oder 6 Implantate in den Kieferknochen eingesetzt, die eine feste Brücke tragen.

Während bei herkömmlichen Methoden für jeden fehlenden Zahn ein Implantat eingesetzt wird, ermöglicht dieses System mit deutlich weniger Implantaten die Versorgung des gesamten Gebisses.

Bei der All-on-4-Technik werden zwei Implantate vorne senkrecht und zwei Implantate hinten in einem Winkel von ca. 30–45 Grad eingesetzt. Diese Winkelung bietet selbst bei Patienten mit begrenzter Knochenmenge eine stabile Unterstützung.

Die All-on-6-Methode wird nach einem ähnlichen Prinzip, jedoch mit zwei zusätzlichen Implantaten durchgeführt. Durch die erhöhte Anzahl an Stützpunkten wird die Belastungsverteilung verbessert und langfristig eine höhere Haltbarkeit erreicht.

Kurz gesagt: All-on-4 ist eher für Patienten mit Knochenverlust konzipiert, während All-on-6 für Patienten mit ausreichender Knochensubstanz eine stärkere und langlebigere Option darstellt.

Schritt-für-Schritt-Behandlungsablauf

Die All-on-4 / All-on-6 Behandlung wird individuell geplant. Die typischen Schritte sind:

Untersuchung und Bildgebung

  • Panoramaröntgen und 3D-Dental-CT (CBCT) werden durchgeführt.
  • Knochenstruktur, Lage der Nerven und anatomische Gegebenheiten werden bewertet.
  • Allgemeiner Gesundheitszustand des Patienten, Diabetes, Rauchen etc. werden berücksichtigt.

Digitale Behandlungsplanung

  • Mit computerunterstützter chirurgischer Software werden die optimalen Implantatpositionen bestimmt.
  • Prothesendesign, ästhetische Linien und Bisshöhe werden geplant.

Chirurgischer Eingriff

  • Der Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung (optionale Sedierung möglich).
  • Falls notwendig, können Zähne während derselben Sitzung extrahiert und Implantate gesetzt werden.
  • Durchschnittliche Behandlungsdauer: 1,5 – 3 Stunden.

Einsetzen der provisorischen Prothese

  • In der Regel wird dem Patienten am selben Tag oder innerhalb von 24 Stunden ein fester provisorischer Zahnersatz eingesetzt.
  • In einigen klinischen Situationen (z. B. unzureichende Knochensubstanz oder geringe Primärstabilität) kann das Einsetzen des provisorischen Zahnersatzes am selben Tag medizinisch nicht ratsam sein. In diesem Fall wird der Ablauf nach ärztlicher Beurteilung geplant.
  • Der Patient kehrt nach dem Eingriff in der Regel mit Zähnen nach Hause zurück.

Heilungsphase (3–4 Monate)

  • In dieser Phase integrieren sich die Implantate mit dem Knochen (Osseointegration).
  • Der Patient setzt die Ernährung mit weichen Lebensmitteln fort.

Einsetzen der endgültigen Prothese

  • Nach 3–4 Monaten werden die fest integrierten Implantate mit endgültigen Zähnen versorgt.
  • Diese Prothesen sind ästhetisch, langlebig und dauerhaft.

Unterschiede zwischen All-on-4 und All-on-6

Merkmal All-on-4 All-on-6
Anzahl der Implantate 4 6
Stützpunkte Weniger Implantate Mehr Implantate
Knochenanforderung Weniger Knochen ausreichend Ausreichendes Knochenvolumen erforderlich
Haltbarkeit Hoch Sehr hoch
Kosten Günstiger Etwas teurer
Empfohlener Patient Patienten mit starkem Knochenverlust Jüngere oder Patienten mit starkem Knochen

Vorteile

  • Feste Zähne an einem Tag: Der Patient bleibt nicht zahnlos, da sofort eine provisorische Prothese eingesetzt wird.
  • Keine Knochenaufbaumaßnahmen nötig: Besonders All-on-4 ist ideal für Patienten mit Knochenschwund.
  • Natürliches Aussehen: Sehr ästhetisch und nah am natürlichen Zahn.
  • Weniger chirurgische Eingriffe: Kürzer und komfortabler als herkömmliche Implantatmethoden.
  • Einfache Pflege: Leicht zu reinigen und zu warten.
  • Lange Lebensdauer: Mit richtiger Pflege über 20 Jahre nutzbar.

Für wen geeignet?

All-on-4 und All-on-6 Systeme sind ideal für Menschen ohne Zähne oder deren verbliebene Zähne nicht mehr erhalten werden können.

Auch Patienten, die Schwierigkeiten mit der Stabilität ihrer Prothesen haben oder sich von herausnehmbaren Zahnprothesen gestört fühlen, profitieren stark von dieser Methode.

Die Behandlung kann nur bei Patienten ab 18 Jahren durchgeführt werden, deren Kieferwachstum abgeschlossen ist und die allgemein gesund sind.

Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herzproblemen oder Bluthochdruck wird ein individueller Behandlungsplan nach ärztlicher Genehmigung erstellt.

Heilung und Nachsorge

In den ersten Tagen nach dem Eingriff können leichte Schmerzen und Schwellungen auftreten, die in der Regel schnell abklingen.

In der ersten Woche ist weiche Kost und sorgfältige Mundhygiene wichtig.

Nach Einsetzen der endgültigen Prothese kann der Patient wieder normal essen; auch das Beißen von Äpfeln, Fleisch oder harten Lebensmitteln ist möglich.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um die Langlebigkeit der Implantate zu gewährleisten.

Nachsorge: Zähne mindestens zweimal täglich putzen, Interdentalbürsten oder Zahnseide verwenden und mindestens zweimal jährlich professionelle Reinigung durchführen.

Bei richtiger Pflege können Implantate problemlos über 20 Jahre oder länger halten.

Wichtige Hinweise

Obwohl All-on-Systeme eine hohe Erfolgsquote haben, hängt der Behandlungserfolg stark von der Disziplin und den Lebensgewohnheiten des Patienten ab.

Rauchen kann die Heilungsphase verlängern und den Implantaterfolg verringern.

Bei Zähneknirschen (Bruxismus) kann ein Schutzsplint erforderlich sein, um übermäßige Belastung der Implantate zu vermeiden.

Solche Maßnahmen sind für den langfristigen Erfolg der Behandlung entscheidend.

Häufig gestellte Fragen

Ist All-on-4 oder All-on-6 für jeden geeignet?

Nicht jeder Patient ist geeignet. Knochenstruktur, allgemeiner Gesundheitszustand und Mundhygiene müssen berücksichtigt werden.

Bei sehr schwachem Kieferknochen kann eine Knochenaufbauoperation (Graft) erforderlich sein. Der Zahnarzt beurteilt die Eignung anhand einer 3D-CT.

Gibt es Schmerzen während oder nach dem Eingriff?

Die Implantation erfolgt unter lokaler Betäubung, daher spürt der Patient keine Schmerzen.

Nach dem Eingriff können leichte Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüsse auftreten, die normalerweise innerhalb weniger Tage abklingen. Einfache Schmerzmittel sind ausreichend.

Ist ein fester Zahn an einem Tag wirklich möglich?

Ja. Nach dem Setzen der Implantate kann sofort eine provisorische feste Prothese eingesetzt werden.

Diese Zähne sind ästhetisch und funktional; der Patient kann sofort wieder am Alltag teilnehmen.

Die endgültige Prothese wird nach der Heilungsphase (ca. 3–4 Monate) eingesetzt.

Wie langlebig sind All-on-4 und All-on-6 Systeme?

Die Implantate bestehen aus Titan und integrieren sich mit dem Knochen wie eine natürliche Zahnwurzel.

Mit regelmäßiger Pflege, guter Mundhygiene und mindestens einer professionellen Kontrolle pro Jahr können die Implantate 20-25 Jahre oder sogar ein Leben lang halten.

Warum unterscheiden sich die Kosten von All-on-4 und All-on-6?

Die Kosten hängen von der Anzahl der Implantate, der Implantatmarke, dem Prothesenmaterial (Acryl, Zirkonium, Porzellan) und der Ausstattung der Klinik ab.

Da beim All-on-6-System mehr Implantate und Materialien verwendet werden, ist es in der Regel etwas teurer.

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